18 März.2015

Neue Fördermittel für Kitas in Brennpunkten

Der Mangel an Kitaplätzen wird sich vor allem in Brennpunkten bald ändern und für junge Mütter und Familien eine bessere Infrastruktur ermöglichen. In den Senatsbildungsverwaltungen hat der Kita Ausbau Priorität und wird auch in den kommenden Jahren im Mittelpunkt stehen.


Insgesamt sind 30 Millionen Euro für etwa 4.000 neue Kindergartenplätze anberaumt und werden aus Bundes- und Landesmitteln, sowie aus einem Sonderfonds bereitgestellt. Laut Aussage der Bildungssenatorin Scheeres von der SPD wird sich die Förderung des Kita Ausbaus in erster Linie auf die stark besiedelten Brennpunkte, in denen viel zu wenig Kindertagesplätze zur Verfügung stehen konzentrieren. In einer langfristigen Zukunftsprognose ist von 18.500 Kita Plätzen im Zeitraum von diesem Jahr bis 2019 angestrebt. Besonderer Bedarf bestehe, so die Bildungssenatorin weiter, vor allem in den Kiezen und im Umfeld von Flüchtlingsheimen. Während in gut situierten Wohngegenden rund 85 Prozent aller Kinder bis 3 Jahre in Kitas betreut werden können, sind es in sozialen Brennpunkten nicht einmal 60 Prozent.

Scheeres sieht die Steigerung mit einem Grundpotenzial, dass die Kieze wieder attraktiver und lebenswerter gestaltet. Wären die Plätze da, so würden sie in Anspruch genommen. Ehe über den Ausbau verhandelt und das Budget bereitgestellt wurde, standen Gespräche mit den Eltern in den betreffenden Stadtteilen im Mittelpunkt und haben die Wichtigkeit des Bedarfs bestätigt. Informationen zum Projekt und den Kitas selbst erhalten Interessierte über Flyer und Beratungsvideos, aber auch direkt von den Stadtteilmüttern vor Ort. Aus Erfahrung lässt sich sagen, dass neu geschaffene Kitaplätze sofort vergeben sind und der Bedarf stetig steigt. Im Fokus stehen aber nicht nur die Kitas selbst, sondern auch der erhöhte Bedarf an Erzieherinnen. Schon jetzt fehlen Erzieherinnen in den meisten Kindertagesstätten, wobei dieser Faktor nicht nur in sozialen Brennpunkten bemerkt wird. Aktuell stehen Marzahn-Hellersdorf, Neukölln und Pankow auf der Liste beim Kita Neubau. Anschließend folgen Berlin Mitte, Treptow und Köpenick, sowie Berlin Reinickendorf. Lediglich in Tempelhof und Schöneberg orientiert sich die Verfügbarkeit am Bedarf und ein Ausbau ist aktuell nicht notwendig.

Rund 2 Prozent Erzieherinnen fehlen derzeit, sodass die Bildungssenatorin den Fachkräftemangel durch eine Aufstockung mit Teilzeitkräften anstrebt. Auch die Fachschulen sind am Projekt beteiligt und bilden zukünftig 10 Prozent mehr Erzieherinnen aus. Laut Statistik gibt es in Berlin 150.000 Kitaplätze, von denen 145.000 belegt sind. Der Puffer von 5.000 Plätzen ist nicht nur notwendig, sondern bietet Eltern mehr Spielraum in der Entscheidung für eine Kita. Währe der Puffer größer, hätten Eltern generell mehr Wahlfreiheit und könnten ihre Kinder oftmals näher zur Wohnung als bisher unterbringen. Weiter sind die freien Plätze nicht in den Brennpunkten, sondern vor allem in den weniger dichter besiedelten Stadtteilen und in den Randbezirken Berlins zu finden. Während in Neukölln oder in Pankow zahlreiche Plätze fehlen, bleiben in Tempelhof oder Schöneberg Kitaplätze leer. Der Anreiseweg für Eltern aus einem entfernten Stadtteil ist aber zu weit, wodurch die freien Plätze an den notwendigen Stellen nicht helfen und sich nicht auf die Notwendigkeit im Kita Ausbau auswirken. Bis 2019 soll die flächendeckende Kitaversorgung bis 3-jähriger gewährleistet sein.

Autor: Martin Müller-Spickermann

 

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