Zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse im Schulessen

Natürlich mögen Kinder vor allem die einfachen Gerichte: Pizza, Spaghetti mit Tomatensauce und Pommes Frites gehören für viele Kinder zu den Leibspeisen und werden aus diesem Grund auch oft im Kindergarten oder in der Kita serviert.

Doch ist dies aus ernährungstechnischer Sicht alles andere als gesund. Deutschland weit essen rund sechs Millionen Kinder Tag für Tag in einer Kita und der Schule und oftmals lässt die Qualität des Essens eben zu wünschen übrig. Um dieses Problem zu lösen, hat Bundesernährungsminister Christan Schmidt (CSU) nach Berlin zum ersten "Bundeskongress Schulverpflegung" eingeladen. Dort sollen unter anderem Experten erörtern, wie genau man diese Defizite in der Ernährung angehen kann, ohne das oftmals geringe Budget einer Kita oder von einem Kindergarten zu überstrapazieren.

Zu viel Zucker und Fett

Leider ist es derzeit Realität, dass die Verpflegung oftmals zu wenig Gemüse und deutlich viel zu viel Fleisch enthält. Auch Seefisch steht nur sehr selten auf den 760 Speiseplänen, die für eine neue Studie ausgewertet wurden. Erschreckend ist, dass jeder zweite Speiseplan nicht der Empfehlung der Deutschen GEsellschaft für Ernährung (DGE) entsprach. Neben zu viel Fleisch, werden auch zu oft süße Speisen angeboten, sodass Kinder zu viel Zucker und Fett zu sich nehmen. Bereits jetzt sind bereits 15 Prozent aller drei- bis 17-jährigen übergewichtig, Tendenz steigend. Das größte Problem sehen Experten vor allem darin, dass die Verantwortung für die Verpflegung nicht bei Ernährungsexperten liegt. Stattdessen ist das Führungspersonal in Kindergärten und Schulen für den Speiseplan verantwortlich und oftmals fehlt einfach das benötigte Fachwissen.

Doch zu einer hohen Qualität beim Mittagessen gehört nicht nur eine gesunde Mahlzeit, die aus Gemüse, Getreideprodukten und Kartoffeln besteht. Man muss den Kindern auch genug Zeit geben, um das Essen in Ruhe genießen zu können. Allerdings bieten lediglich 39 Prozent aller Kitas und Schulen eine Mittagspause, die 46 Minuten oder länger dauert, wie es von den DGE-Standards empfohlen wird. Nun soll der kommende "Bundeskongress Schulverpflegung" frische Ideen in die Thematik bringen, um sowohl das Personal in der Kita, dem Kindergarten und Schulen besser zu vorzubereiten, aber auch ein Bewusstsein für das Problem an sich zu schaffen.